Bewegter AlltagSO WIRD DEIN ZUHAUSE ZUM INDOOR GYM

den Bäumen, die Temperaturen sinken und der Novembernebel zieht seine Schwaden. Nicht immer ist das Wetter einladend zum Rausgehen. Deine Kinder brauchen aber Bewegung, um ihre Energien rauszulassen. Wie kriegst du es hin, ihnen trotzdem genügend Bewegungsanreize zu verschaffen? Es ist mit ein paar hilfreichen Tipps und Tricks ganz einfach einen bewegten Alltag auch in den eigenen vier Wänden umzusetzen. Ihr werdet gemeinsam so viel Spaß haben. Du wirst sehen, dass du für dein kleines Indoor Gym alles zu Hause hast, was du brauchst.

Die Integration von Bewegung in den Familienalltag kann dann gut funktionieren, wenn man sich im Vorfeld Gedanken über die Möglichkeiten macht und alle eine positive Einstellung zu diesem Thema haben. Hier ein paar Denkanstöße, die sich die Eltern gemeinsam überlegen können, wenn es um die Umsetzung eines bewegten Alltags geht.

Durch die Beantwortung der folgenden Fragen können Ideen entstehen, wie Bewegung im alltäglichen Familiengeschehen einfließen kann.

Dabei gilt es bisherige Rituale, Gewohnheiten und Abläufe zu analysieren und somit Raum und Möglichkeiten für Bewegung zu finden.

  • Wie kann der bewegte Alltag aussehen, eingeordnet im familiären Kontext ohne viel Zeitaufwand und zusätzliche Kosten? Welche Orte und Materialien können für Bewegungsspiele und -räume genutzt werden? Welche Wege, Zeiten und Situationen eignen sich dafür Bewegung einfließen zu lassen, wo wird bereits Bewegung integriert und damit bewegter Alltag gelebt?
  • Wie wird das Thema „Bewegung“ von den Eltern definiert? Waren die Eltern schon als Paar sportlich und suchen nun Wege für das gemeinsame sportliche Tun oder sehen sie körperliche Aktivität als Symbiose zwischen dem Kind und den Erwachsenen? Wo wünscht sich jemand Freiraum für selbständiges Sporttreiben, wie kann es mit dem bewegten Familienalltag kombiniert werden?
  • Wie kann Bewegung zu einer -Bereicherung für das Familienleben werden und wie wird Bewegung nicht nur zu einer außerfamiliären, außerhäuslichen Aktivität, sondern kann sowohl zuhause als auch in der gemeinsamen Alltags- und Freizeitgestaltung eine Rolle spielen? Was wünschen sich die einzelnen Familienmitglieder für das Zusammenleben im bewegten Alltag?
  • Wie kann auch das Thema Urlaub als gemeinsame Bewegungszeit erlebt werden? (Winterurlaub vs. Skiurlaub, Almenwanderung vs. Kinderhotel,…) Welche Bedürfnisse hat die Familie im Urlaub (Ruhe, Erholung, Spiel, Spaß, gemeinsame Familienzeit,…)

Wir bleiben heute drinnen

Grundsätzlich kann Bewegung sowohl indoor als auch outdoor stattfinden. Geht es um Bewegung in den eigenen vier Wänden müssen wir uns überlegen, wie wir die Räume umgestalten, um sie für uns selber und/oder die Kinder als Bewegungsraum interessant aber auch sicher zu machen.

Ideen für Bewegungsimpulse im Haus

  • Mit den unterschiedlichsten Utensilien (Schirmständer, Sessel, Bodenpolster, Sitzsäcke, Töpfe, Matten usw.) entsteht ein spannender Hindernisparcours der z. B. auch in eine tolle Bewegungsgeschichte verpackt werden kann.
  • Das Wohnzimmer oder ein anderer Raum wird ausgestattet mit alten Matratzen, Decken und Polstern, um eine Höhlenlandschaft oder ein Hüpf/Roll/Springparadies entstehen zu lassen, ebenso können -Tische und Sessel umfunktioniert werden in lebendige Fantasiewelten wie Sprungtürme und Kletterparks.
  • Mama, Papa, Schwester, Bruder, Oma und Opa werden eingeladen zu einer Polsterschlacht.
  • Rutschende Materialien wie Decken, Handtücher oder auch Pölster eignen sich super als Fortbewegungsmittel. So können die Erwachsenen die Kinder ziehen/schieben oder die Kinder erfinden selber Fortbewegungsarten, wie sie sich mit dem rutschenden Untersatz fortbewegen können.
  • Gürtel oder Seile kann man dazu verwenden um darauf zu balancieren, drüber zu hüpfen oder sein Territorium einzuzäunen.
  • Ratespiele wie z. B. Tierfortbewegungsarten Erraten kommen bei Kindern immer gut an. Sie fordern damit nicht nur den Körper durch die Umsetzung der Fortbewegungsart, sondern auch den Geist, der durch das Ratespiel der Gegenseite die sprachlichen, kreativen und kognitiven Fähigkeiten beansprucht.
  • Große Schachteln oder der Wäschekorb werden zu einem Versteck oder Fahrzeug: „Bitte, zieh mich doch mal zur Tankstelle oder ins Schlafzimmer, ich brauche eine Kuschelpause!“
  • Sehr beliebt sind auch Staffelspiele oder Wettbewerbe wie z. B. eine Schnitzeljagd durch die Wohnung. Es werden Gegenstände in der Wohnung/im Raum versteckt. Wer hat am besten aufgepasst und weiß, an welchem Platz die Sachen waren? Solche Spiele gehen auch hervorragend als „Aufräumspiele“. Schließlich freuen sich alle, wenn man sich in der Wohnung wieder frei bewegen kann und alles ordentlich zusammengeräumt ist.

Spiele brauchen auch Regeln

Sinnvoll ist es, Regeln vorab zu beschließen: Kinder, auch schon im Kleinkindalter, halten sich viel eher an Vereinbarungen, wenn sie gemeinsam besprochen und beschlossen werden. Außerdem schaffen sie Orientierung und Sicherheit. Was ist erlaubt, was nicht? Regelverständnis ist im Sport wie im Alltag ein wichtiger Bestandteil für ein gemeinschaftliches Miteinander. Gemeinsam kreierte Ideen und Regeln stärken zudem das Selbstbewusstsein der Kinder.

Aktive Kinder, denen es erlaubt ist auch mal zu toben und sich frei und lustvoll zu bewegen, brauchen auch Ruheinseln und Rituale, um wieder zu entspannen. Eine gemeinsame Familienmassage, ein Buch zu lesen/anzusehen oder sich am Sofa zusammenkuscheln und eine Geschichte zu erzählen kann ein Ritual sein, um wieder „runterzukommen“. So kann ein bewegter Familientag drinnen schön ausklingen.

Resumee

Egal ob du deinem Alltag drinnen oder draußen einen spielerisch-sportlichen Charakter gibst. Du wirst sehen, dass die gemeinsame Zeit immer bleibende Eindrücke und Glücksgefühle bei dir und deinen Kindern hinterlässt. Vor allem Erlebnisse, bei denen Mama und Papa aktiv am Geschehen beteiligt waren, wirken sich prägend auf den Nachwuchs aus.

Vorgelebte Sportlichkeit und Bewegungslust der Eltern führt zum freudvollen und freiwilligen Nachahmen von Bewegung durch die Kinder. Und das kann langfristig dazu führen, dass wir gesellschaftspolitisch wieder in eine gesündere Zukunft navigieren.

Schwangere, Neomamas und Neopapas, die ihren Kindern ein sportliches Vorbild sein wollen und sich selber mit Sport fit halten wollen, sind gut beraten, sich so viel als möglich selber mit dem kleinen Zwerg drinnen oder draußen zu bewegen. Sportliche Mamas und Papas können sich einer Trainingsgruppe anschließen. Es gibt mittlerweile eine breite Palette an sportlichen Angeboten für Bewegung indoor und outdoor mit Kindern und der ganzen Familie.

Wer Bewegung in der Gruppe GANZJÄHRIG auch im Herbst und Winter an der frischen Luft machen möchte, ist beim flexiblen Kurssystem „mamaFIT“ gut aufgehoben. Man erspart sich damit den Babysitter und der Spaziergang an der frischen Luft ist auch gleich erledigt. Das Training kann sowohl mit Baby im Kinderwagen, in der Tragehilfe und sogar mit Baby im Bauch mitgemacht werden. Begleitpersonen jeden Alters (Papa, Oma, Opa, Geschwisterkinder (bis 14 Jahre gratis!),…) können sich ebenso anschließen. Nähere Infos gibt’s unter www.mamafit.at

Autorin: Dr. Iris Floimayr-Dichtl