Erste ZähnchenKLEIN ABER OHO

Das Zahnen ist ein wichtiger Entwicklungsschritt für Ihr Baby. Doch die elterliche Freude über die ersten Zähnchen mischt sich oft mit unangenehmen Begleiterscheinungen, die das Zahnen mit sich bringt. In diesem Artikel finden Sie wertvolle Tipps wie Sie Ihr Baby unterstützen können.

Ihr Baby verhält sich anders, es

  • schreit und weint häufiger als sonst
  • ist quengeliger und schläft schlechter
  • sucht vermehrt Körperkontakt
  • will ständig getragen werden
  • versucht, Gegenstände oder die eigene Hand in den Mund zu stecken
  • sabbert mehr und ist um den Mund wund
  • hat gerötetes, geschwollenes, empfindliches Zahnfleisch
  • hat rote und heiße Bäckchen
  • hat mangelnden Appetit oder will ständig an die Brust
  • leidet zusätzlich an Durchfall, Fieber
    und eventuell Hautausschlag
  • bekommt schnell einen wunden oder geröteten Popo
  • Lange bevor sich der erste Zahn zeigt, beginnen viele Babys vermehrt Speichel zu produzieren und alles voll zu sabbern. Das beansprucht die zarte Babyhaut. Mitunter zeigen sich kleine Pickelchen, Hautrötungen oder trockene Hautstellen. Verwenden Sie ausschließlich natürliche Babypflege zum Schutz Ihres Babys.

Zahnen – wie können Sie Ihrem Baby helfen?

Das Zahnen beginnt bei den meisten Babys im Alter von sechs Monaten und kann für das Baby sehr schmerzhaft sein. Sein Zahnfleisch ist gerötet, angeschwollen und sehr empfindlich. Manchmal ziehen sich die Schmerzen sogar bis zum Ohr hinauf. Je nach Ausmaß der Beschwerden gibt es verschiedene Möglichkeiten der Selbstbehandlung:

  • Zahngels zur Schmerzlinderung betäuben das betroffene Zahnfleisch direkt. -Dentinox-Gel ist z.B. ein zuckerfreies Mittel, es sollte mittels Wattestäbchen oder mit einem sauberen Finger auf das betroffene Zahnfleisch aufgetragen und einmassiert werden. Das Gel wirkt durch die enthaltenen Lokalanästhetika schmerzstillend und durch die Kamillentinktur entzündungshemmend. Zahnfleischreizungen werden vermieden und eine übermäßige Speichelbildung unterbunden.
  • Auch Brotrinden, geschälte Karotten oder Apfelstücke eignen sich zum Knabbern und können vorübergehend den Juckreiz lindern. Bleiben Sie jedoch unbedingt bei Ihrem Kind wegen der -Verschluckungsgefahr!
  • Kühlende Beißringe bieten ebenfalls Linderung. Hier muss jedoch darauf geachtet werden, dass diese Materialien (PVC) keine schädlichen Weichmacher enthalten und der Inhalt ungiftig ist. Tipp: Den Beißring vorher kurz in den Kühl- oder Gefrierschrank legen.
  • Massieren Sie das Zahnfleisch vorsichtig mit Ihrem gewaschenen Zeigefinger (kurze Fingernägel). Es gibt auch spezielle -Baby-Zahnbürsten mit Massageborsten.
  • Auch eine Fußreflexzonenmassage kann helfen. Streicheln und kneten Sie sanft die Kuppen der Babyzehen, denn dort liegen die Reflexzonen der Zahnleisten.
  • Manche Babys bevorzugen in dieser Zeit eher kühles Essen oder verweigern den Löffel. Reagieren Sie darauf, es ist nur vorübergehend.

Wenn Ihr Kind Fieber hat und die Beschwerden länger anhalten, empfehle ich Ihnen unbedingt Ihren Kinderarzt aufzusuchen.

1×1 des Zähneputzens

Die Zahnpflege beginnt mit dem ersten Zahn. Lernzahnbürsten können bereits eingesetzt werden. Ihr Baby lernt dabei, wie es ist, einen Fremdkörper im Mund zu spüren. Es gibt hierfür z.B. das Zahnpflege-Lernset nenedent-baby, das neben einer speziell entwickelten Baby-Zahncreme eine Fingerhut-Zahnbürste aus Silikon enthält, um damit die ersten Zähnchen gründlich, jedoch schonend mit Fingerspitzengefühl zu reinigen.

Etwa ab dem ersten Geburtstag können Sie auf eine weiche Kinderzahnbürste umsteigen. Morgens und abends werden die Zähnchen gereinigt. Allerdings sollte nur eine spezielle Zahncreme für Babys bzw. Kleinkinder frei von Konservierungsstoffen, Natriumlaurylsulfat (Schaummittel) und Saccharin verwendet werden.

Am Besten ist es, gemeinsam die Zähne zu putzen. Während Mama ihre Zähne putzt, ahmt sie ihr Kind mit seiner eigenen Zahnbürste nach. Lustig ist es auch, wenn das Kind der Mutter die Zähne putzt und umgekehrt. Das Zähneputzen soll keine Qual sein, sondern Spaß machen. Eine lustige Geschichte mit dem Lieblingstier des Kindes oder ein Kinderbuch zu diesem Thema können dabei gut helfen.

Ernährung

Gesunde Ernährung mit wenig Zucker schützt die Zähne am Besten. Ungesüßte Säfte (Tees oder Wasser) und gezieltes Naschen sind oberstes Gebot. Behalten Sie das Trinkverhalten des Babys im Auge. Dauernuckler bekommen schneller Karies bzw. Entkalkungszeichen an den Zähnen.

Zahnarztbesuch

Sobald das Milchgebiss vollständig ist, ist ein erster Besuch beim Zahnarzt wünschenswert. Dieser Besuch sollte mehr von spielerischer Natur sein und dem Kleinkind die Angst vor dem Zahnarzt nehmen. Auch hier gilt, als Eltern einfach gutes Vorbild sein, eigenen Zahnarzttermin einhalten und einfach das Kind mitnehmen.

Autor: Prim. Univ.-Lektor DDr. Peter Voitl, MBA