Neues Leben – NEUES LesenBüchertipps von Veronika Slupetzky

Die Schwangerschaft genießen, sich Zeit und Ruhe gönnen – am besten bei einem interessanten Buch entspannen! Wer mag das nicht? Oder wenn das Familienleben schon voll im Gange ist und man seltener Zeit für sich findet, sich auf eine kleine „Lese-Auszeit“ freuen … Das ist es doch! Und darum wollen wir Ihnen ab dieser Ausgabe von „Neues Leben – wir sind schwanger“ regelmäßig Buch-Neuerscheinungen oder Bücher, die zwar nicht neu, aber trotzdem lesenswert sind, präsentieren – mit Themen, rund um Schwangerschaft, Geburt und Leben als Familie, die interessant für Sie sein könnten. Und weil man nicht früh genug vom Lesefieber gepackt werden kann, soll unter unseren Büchertipps, zusammengestellt von „Frau vom Fach“ Veronika Stampfl-Slupetzky, auch immer ein Kinderbuch vorgestellt werden. Los geht´s!

Wie der kleine Fuchs das Christkind sucht

Ehe man es sich versieht, steht Weihnachten vor der Tür – die ersten Vorboten haben wir schon längst in den Geschäften entdeckt. Dominiert wird das Weihnachtsgeschäft jedoch vom „Weihnachtsmann“ mit seinem roten Gewand und dem weißem Bart. Das Christkind wird seltener gesichtet – darum schickt Ulrike Motschiunig den „kleinen Fuchs“ ins Rennen. Bekannt aus anderen in dieser Reihe erschienen Geschichten, hört er in diesem Buch zum ersten Mal vom Christkind. Und macht sich auf die Suche nach ihm. Dabei hilft ihm auch das Reh und erzählt:

„Einmal bin ich in dieser besonderen Nacht, in der das Christkind zu den Menschen kommt, ganz nahe an das alte Haus am Waldrand herangeschlichen. Da habe ich ein zartes Bimmeln gehört. Wer sonst als das Christkind kann es gewesen sein?“ Die Neugier beim kleinen Fuchs steigt und mit ihr der Wunsch, dass das Christkind auch zu ihm und den anderen Tieren im Wald kommen möge … Ob sich der Wunsch erfüllt? Im liebevoll illustrierten Buch „Wie der kleine Fuchs das Christkind sucht“ von Ulrike Motschiunig gibt es die ganze Geschichte dazu ohne Mega-Abenteuer und Action, statt dessen in schöner, friedlicher Stimmung – genau richtig für die Weihnachtszeit!

ab 3 Jahren, 32 Seiten
G &G Verlag
ISBN 978-3-7074-1655-8
€12,95

„Ein Kind um jeden Preis? Ein Kind um welchen Preis?“

Diesen Fragen geht Angelika Walser in ihrem gleichnamigen Buch nach, das sich mit der Thematik des unerfüllten Kinderwunsches und künstlicher Befruchtung beschäftigt. Angelika Walser weiß aus eigener Erfahrung, wie groß der Wunsch nach einem Kind werden kann und wie riesig der Wunsch wird, wenn er sich lange nicht erfüllt. Schätzungen zufolge hat ungefähr jedes fünfte bis sechste Paar in Europa Probleme bei der Erfüllung seines Kinderwunsches. Neben dem Gefühl der Unvollkommenheit, schleichen sich noch viele, viele Emotionen in Herz, Hirn und Seele ein: Scham, Wut, Traurigkeit, Ärger, Zorn, Enttäuschung – und trotzdem immer wieder ein Funken Hoffnung. Wer oder was nährt diesen Funken Hoffnung immer? Und warum eigentlich der Wunsch nach einem Kind? „Kinder bringen Chaos und Anarchie ins Leben, aber eben auch neue Ideen, neue Entdeckungen und neue Ansichten. Sie kosten ihren Eltern den letzten Nerv, aber lehren sie viel über das Leben und sich selbst.“ Und so ist es wohl – facettenreich der Kinderwunsch, aber auch facettenreich, wie er – doch noch!? – in Erfüllung gehen kann:

Samenspende, Eizellspende, Leihmutterschaft, Leihschwangerschaft, Präimplantationsdiagnostik, Embryonenforschung … all diese Begriffe und Themen werden im Buch erläutert und nach aktuellem rechtlichen und ethischen Standpunkten erklärt und diskutiert. Ein großer Teil des Buches ist den theologischen Standpunkten gewidmet – aufgrund des Arbeitsschwerpunkts der Autorin als theologische Ethikerin an der kirchlich pädagogischen Hochschule Wien-Krems. Guter Lesestoff ist garantiert, wobei vielleicht weniger für betroffene Paare und Eltern, als viel mehr für Fachpersonal das sich manche Fragen zu seiner vielleicht „täglichen Arbeit“ rund um Kinderwunsch, Schwangerschaft und Familienleben noch nie SO gestellt hat!

144 Seiten, 13,5 x 20,5 cm
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2014
ISBN 978-3-7022-3332-7
€ 14,95

„Wie kann ich dich halten, wenn ich selbst zerbreche?“

Die Stimmungsschwankungen nach der Geburt, „Baby Blues“ genannt, kennt fast jede(r). Bedingt durch die hormonelle Umstellung kommt es zu diesen „Heultagen“ nach der Geburt des eigenen Kindes. Kommt die frischgebackene Mama jedoch nicht mehr heraus aus dem Tief, quält sich, macht sich Sorgen, kann nicht schlafen, obwohl sie hundemüde ist, kann mehr dahinter stecken – eine postpartale Depression. „Mit weit aufgerissenen Augen liege ich wach, zwischen meinem Freund, der laut und gleichmäßig neben mir atmet, und meinem kleinen Sohn. Stundenlang. (…) Abgesehen von meinen Schlafproblemen konnte ich die ewig gleich Angst-Schuldgefühle-Sorgen-Gedankenmühlen, die mich tags und nachts quälten, bald überhaupt nicht mehr abschalten, noch nicht einmal bei den leichtesten Tätigkeiten wie beim Videosehen…“

Ulrike Schrimpf war selbst betroffen und schildert in ihrem Buch „Wie kann ich dich halten, wenn ich selbst zerbreche?“ gefühlvoll, aber dennoch sehr deutlich, wie schwerwiegend eine postpartale Depression auf den Schultern der Betroffenen, aber auch auf denen naher Angehöriger lastet. Und darum ist dieses Buch für alle geschrieben – hat man eigene Erfahrungen mit dieser Krankheit, fühlt man sich durch das Lesen dieses Buches verstanden – und erfährt, wie man es wieder aus dieser Abwärtsspirale herausschaffen kann. Das Buch beinhaltet aber auch sehr viel Wissenswertes und Hilfreiches für betroffene Angehörige, Freunde und Verwandte und natürliche alle, die beruflich mit Schwangeren und jungen Müttern zu tun haben. Der Weg zurück – nicht leicht, aber auf jeden Fall zu schaffen!

224 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
Südwest Verlag
ISBN: 978-3-517-08906-5
€ 17,50