Babys Ernährung im ersten JahrVon der Muttermilch zur Familienkost

Stillen gilt als natürlichste Sache der Welt – nichtsdestotrotz ist manchmal der Anfang schwer und es bedeutet einige Arbeit und Übung für Mutter und Baby, bis sich die Stillbeziehung eingespielt hat. Scheuen Sie sich nicht, bei auftretenden Problemen oder Fragen Hilfe zu holen – manchmal reicht ein Anruf bei einer Hebamme oder Stillberaterin und alles ist wieder im Lot!

Vorteile für Mutter und Baby

Stillen hat für Mutter und Kind einfach unglaublich viele Vorteile. Einer davon ist die ständige Verfügbarkeit „hygienisch verpackter“ Nahrung in der richtigen Menge und Temperatur. Das heißt, es ist auch mit viel weniger Aufwand verbunden, wenn man nun einen Spaziergang oder einen Besuch bei einer Freundin unternehmen möchte, weil man sich das Abkochen des Wassers, das Abfüllen der Milchnahrung etc. erspart.

Muttermilch ist auch immer genau an die Bedürfnisse des Babys angepasst. Sie ändert ihre Zusammensetzung sogar im Laufe einer Mahlzeit. Erst ist sie eher wässriger und löscht Babys Durst, dann wird sie cremiger (höherer Fettgehalt!) und stillt den Hunger. Sie enthält alle Nährstoffe, die das Baby für sein rasches Wachstum braucht, sowie wichtige Abwehrstoffe, denn das Immunsystem des Babys bildet sich erst im Laufe des ersten Lebensjahres aus. So schützt die Muttermilch vor Krankheiten, auch bei der Verhütung von Allergien wird der Muttermilch große Bedeutung beigemessen.

Bei einer Unterbrechung des Stillens oder wenn Stillen nicht möglich ist, sollte dem Baby eine hochwertige, an die jeweiligen Bedürfnissen angepasste Milchnahrung gefüttert werden.

Die Vorteile des Stillens für das Baby sind weitgehend bekannt, weniger aber die Auswirkungen auf die Gesundheit der Mutter! Eine mehrmonatige Stillzeit kann das Risiko an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken drastisch verringern. Bei jeder Stillmahlzeit wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das die Rückbildung der Gebärmutter begünstigt.

Oder doch Fläschchen?

Falls es Ihnen aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist zu stillen oder Sie es einfach nicht wollen, gibt es ausgezeichnete Ersatznahrung und Sie können eine gute Mutter-Kind-Bindung auch mit Fläschchen-Ernährung aufbauen!

Bevorzugen Sie dabei Pre-Nahrung – sie kommt von der Zusammensetzung der Muttermilch sehr nahe und kann wie diese auch „ad libitum“ (also nach Bedarf) gegeben werden. Behalten Sie die Pre-Nahrung gerne das ganze erste Jahr bei – auch später zur Zubereitung eines Milch-Getreide-Breis. Der Umstieg auf andere Milchnahrung ist nicht notwendig. Milchnahrung mit der Bezeichnung 2 oder 3 enthält oft viel zu viel Zucker!

Erste Beikost

Rund um das 6. Lebensmonat zeigen die meisten Babys Interesse an dem, was Mama und Papa essen. Oft kommen jetzt auch die ersten Zähne – die Zeit für den Beikostbeginn und damit auch der Anfang vom Ende der Stillzeit ist gekommen!

Wichtig – mit Beikost beginnen bedeutet nicht das sofortige Ende der Stillzeit, es kann und darf weitergestillt werden, solange Mutter und Baby das wollen. Wann die Stillzeit dann endgültig vorbei ist, ist sehr unterschiedlich. Ideal und unproblematisch läuft es dann, wenn Mutter und Kind in innerem Einvernehmen das Bedürfnis haben aufzuhören. Manche Kinder stillen sich von einem Tag auf den anderen von selbst ab, manchmal liegt die Notwendigkeit zum Abstillen bei der Mutter. Auf jeden Fall sollte man sich Zeit für diesen Prozess geben, ist es doch eine entscheidende Veränderung im Alltag mit Ihrem Baby!

Sukzessive wird nun eine Mahlzeit nach der anderen durch Breikost ersetzt, die Milchmenge bildet sich langsam zurück. Dieser Weg ist einfacher als ein rapides Abstillen von heute auf morgen.

Ganz klassisch wird in unseren Breiten mit Karotte als Beikost begonnen, es eignet sich jedoch jedes Gemüse, das gerade Saison hat. Also gerne auch Zucchini, Kürbis und Co! Sehr unterschiedlich ist die Breimenge, die Babys anfangs zu sich nehmen. Manche begnügen sich lange mit ein paar Löffelchen, dann heißt es nach dem Brei noch stillen, bis das Baby satt ist. Andere verschlingen schon am dritten Beikosttag eine ganze Portion. Bei ersteren heißt es sich in Geduld zu üben – wenn gar nichts geht, dann vielleicht lieber noch zwei Wochen zuwarten und dann den nächsten Breiversuch starten.

Ein ganz neuer Trend ist das sogenannte Baby-led Weaning – bei dem die Beikost in Stücken, sozusagen als Fingerfood, eingeführt wird. Selbstständig essen von Anfang an …

Familienkost – die gemeinsame Mahlzeit für alle

Spätestens ab dem 1. Geburtstag kann das Kind das ganz normale Familienessen mitessen, gerne mit etwas weniger Salz und vielleicht nicht unbedingt sehr scharf gewürzte Speisen wie Chili con Carne. Meist ist das auch eine gute Gelegenheit für die Eltern auf gesündere Ernährung mit mehr Gemüse und Obst zu achten sowie den eigenen Salzkonsum zu reduzieren.