Die Kraft in mirWie ein Film mir die Kraft gab, Mutter zu werden

Der Film „Die Kraft in mir“ beginnt mit der Unterwassergeburt eines Kindes in der geräumigen und gemütlich wirkenden Wanne des Geburtshauses Nussdorf. Die Woge an Glücksgefühlen, die die Protagonistin kurz nach der Geburt ihres Kindes empfindet, schwappt auf den Zuseher über und es wird einem ganz warm ums Herz. Wohlig warm wird einem auch beim Anblick der Atmosphäre, in der die Frauen im Film gebären: Romantisches Kerzenlicht, eine große Wanne mitten im Raum, wohltuende, beruhigende Musik, Ruhe und Privatsphäre fern ab von hektischer und steriler Spitalsroutine.

Dreimal habe ich den Film bisher gesehen, dreimal aus einer anderen Perspektive bzw. in einer anderen Lebenssituation. Beim ersten Mal war es das große persönliche Interesse an dem Thema, das mich dazu trieb. Vom Medizinstudium her war ich gut vorbereitet auf alle möglichen Pathologien und Komplikationen, die mit einer Schwangerschaft und der Geburt einhergehen können. Ich hatte es satt zu hören, was denn alles schiefgehen könne, was man alles überwachen und kontrollieren müsse. Schließlich waren Schwangerschaft und Geburt in meinen Augen die schönsten Ereignisse im Leben einer Frau. Außerdem wuchs in mir auch die Unzufriedenheit darüber, wie wenig in den Spitälern teilweise auf die Bedürfnisse der Frauen eingegangen wird, wie wenig dieses einzigartige Erlebnis gewürdigt wird.

In der Überzeugung, dass eine Geburt ein schönes und natürliches Ereignis ist, begab ich mich auf die Suche nach einer anderen Betrachtungsweise und wurde fündig. Der Film „Die Kraft in mir“ bestärkte mich darin, dass eine Geburt sehr harmonisch und komplikationslos ablaufen kann und dass die Umgebung, die Atmosphäre, in der wir Frauen gebären, eine große Rolle spielt. Wir brauchen Ruhe, Zeit, Vertrauen und einen Ort, an dem wir uns wohlfühlen. Mir wurde bewusst, dass dies für mich selber nur in Begleitung einer eigenen Hebamme passieren kann. Eine Hebamme, die – wie man im Film sieht – genau weiß, wann sie sich im Hintergrund halten soll und die Frau einfach gebären lässt oder wann ihre Unterstützung gefragt ist und sie eingreifen soll. Die Vorfreude auf meine damals schon geplante Schwangerschaft und darauf, bald selbst eine Geburt erleben zu dürfen, wuchs und wuchs.

Beim zweiten Mal befand ich mich bereits in der 29. Schwangerschaftswoche und war damit dem ersehnten Geburtserlebnis schon um ein ganzes Stück näher. Jetzt spürte ich zusätzlich ein Kribbeln von der Aufregung, aber gut vorbereitet mit eigener Hebamme wuchs mein Vertrauen und meine Freude.

Und nun, beim dritten Mal, ist mein Sohn bereits viereinhalb Monate alt. Dieses Mal haben mich wieder andere Gründe bewogen, den Film anzusehen: Die Verbundenheit mit anderen Frauen, die ebenfalls geboren haben und dieses einzigartige Ereignis erleben durften. Die Verbundenheit mit Frauen, die auch diesen wunderbaren Moment kennen, wenn einem das eigene Kind auf den Bauch gelegt wird (oder frau es sich selber auf den Bauch legt). Die Verbundenheit mit all jenen Frauen, die auch diese wunderschöne erste Zeit des Kennenlernens und des ineinander Verliebens durchmachen durften.

Jedes Mal hat mich der Film aufs Neue berührt und zu Tränen gerührt. Und jedes Mal hat er mich darin bestärkt, dass eine Geburt ein wunderschönes natürliches Ereignis ist, das für jede von uns Frauen schaffbar ist. Eine gute Geburtsvorbereitung bzw. eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema ist unerlässlich. Der beschriebene Film war für mich ein wichtiger Teil davon. Er weckte das Vertrauen in „die Kraft in mir“.

Vanessa Rock

Der Film „Die Kraft in mir“ zeigt in loser Abfolge von Sequenzen authentische Einblicke in das unfassbare Geschehen Geburt. Er ist ein deutliches Statement für die ursprüngliche Lebendigkeit, die spürbar wird, wenn Frauen aus eigener Kraft gebären.
Der Film begleitet Frauen/Paare durch die Höhen und Tiefen ihrer Geburt – nah, aber unaufdringlich.
Augenblicke puren Lebens, unmittelbar, zärtlich, verletzlich und stark.
Manchmal verloren und ängstlich, aber auch lustvoll und befreit.
Bilder von einfacher menschlicher Größe und ungeahnter Schönheit.