Wenn die ersten Bäume hellrosa Blüten tragen und die ersten kleinen Blumen am Wegrand ihre Köpfe herausstrecken, dann ist es offensichtlich: der Frühling ist da!
Nach grauen, tristen und kalten Monaten wird jeder Sonnenstrahl zur Wohltat und nicht nur die Natur erwacht.
Mit Kleinkind ist es unglaublich spannend, jeden Tag neu zu entdecken. Lass dich mitnehmen auf eine „Reise“ durch die Welt.
Jeder unscheinbare Alltagsgegenstand wird sofort zum Spiel und jedes Blatt und jedes Ästchen im Garten und am Weg muss betrachtet werden. Wie toll ist es, die Schmetterlinge zu betrachten und nach dem Regen einen Regenwurm zu beobachten.
Kinder geben uns die Chance, viel von dem, das wir als Alltag und Normalität sehen, wieder mit neuen Augen zu entdecken!
Lernen im Tun – die wirksamste Art zu begreifen
Wenn wir Kindern „erlauben“ die Welt zu entdecken und zu erkunden, geschieht etwas Fantastisches: sie lernen jeden Tag einfach so! Physikalische Gesetze (das Spielzeug fällt auf den Boden, der Turm aus Bauklötzen fällt um) genauso wie die Tatsache, dass es mal kälter oder wärmer ist.
Kinder, die selbstbestimmt durch ihren Alltag gehen können, sind feinfühlig und merken, was sie brauchen.
Jetzt im Frühling und im Sommer können einfache Fühl- und Tast-Ideen diese Neugier unterstützen:
Eisige Tiere
Nimm eine Tierfigur aus Kunststoff, stecke sie in ein kleines Gefäß und fülle es mit Wasser auf. Nach einigen Stunden im Tiefkühlschrank ist daraus ein spannender Eisklotz mit Inhalt geworden. – Der kann super auf einem Tablett oder in der Badewanne betrachtet, befühlt und schlussendlich geschmolzen werden!
Blüten und Blätter
Am Wegrand liegen viele unterschiedliche Blätter und Blüten. Wer sich die Mühe macht, ganz unterschiedliche aufzusammeln, wird entdecken, dass es fast wie Konfetti ist, was die Natur uns gerade schenkt. Gelb, hellrosa, weiß und frisches grün …. nach Farben sortiert kann man es zum Beispiel gemeinsam in einen leeren Eierkarton einfüllen.
Größere Blätter sind ein tolles Instrument für eine Malarbeit: Leg das Blatt auf den Tisch und leg ein leeres Blatt Papier darüber. Malt mit Malkreiden nun leichter oder fester über das Papier – und plötzlich kommt das Blatt mit seinen Strukturen zum Vorschein!
Messer, Gabel, Schere, Licht?
Ich finde es wichtig, auch kleine Kinder schon mit Scheren werken zu lassen, so fern sie Interesse haben. Wir haben dazu seit Jahren eine „Schneidebox“, in der sich unterschiedlichste Materialien befinden: Papier, Karton, Klopapierrollen, Stoffreste, Wolle, Bänder,… mit Hilfe von geeigneten Kinderscheren kann nun einfach darauf los probiert werden. Das Schneiden selber ist ein bisschen wie den Weg das Ziel sein lassen – es gibt KEINE Aufgabenstellung oder kein Ziel, es geht nur ums Tun. Leider verlernen wir das, je älter wir werden, bereits im (Regel)Kindergarten-Alltag geht es fast ausschließlich darum, eine Arbeit „fertig“ zu machen. Es gibt fast immer Vorlagen oder Vorgaben, wie etwas auszusehen hat und wie herum man die Arbeit erst beginnt und dann aufhängt…… Das Schneiden mit der Box hat nur einen Zweck: Schneiden.
Regenwetter? Langeweile?
Nimm dein Kind mit durch deinen Alltag – auch der „einfache“ Haushalt bietet spannende Momente für alle.
Der Geschirrspüler und die Waschmaschine üben automatisch ihre Anziehungskraft aus: Nutze das, um das Kind teilhaben zu lassen. Leichtes Geschirr und klapperndes Besteck können schon früh gemeinsam ausgeräumt werden!
Bei der Wäsche kann es um Farben und Materialien gehen, die man zusammen entdeckt. Nicht zu vergessen: das „Socken-Memory“! Bunte, kleine Socken lassen sich gemeinsam besser zusammenfinden!
Autorin: Daniela Gaigg