Übelkeit, Müdigkeit, Sodbrennen & Co.Erste Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden

Schwangerschaft ist keine Krankheit! Aber kaum eine Frau kommt durch diese Zeit ganz ohne Schwangerschaftsbeschwerden. Wir versorgen Sie mit Tipps gegen typische Wehwehchen, damit Sie Ihre Schwangerschaft uneingeschränkt genießen können.

Übelkeit und Erbrechen

Fast alle Frauen berichten davon, die meisten sind vor allem in den ersten drei Monaten davon betroffen. In seltenen Fällen ist es so schlimm, dass die Schwangere gar keine Nahrung bei sich behalten kann und es sogar zu Gewichtsverlust kommt. Dann spricht man von Hyperemesis gravidarum, der extremen Schwangerschaftsübelkeit, die ärztlich behandelt werden muss.

Oft ist die Übelkeit in der Früh am schlimmsten. Abhilfe kann ein „Mini-Frühstück“ im Bett schaffen. Ein paar Vollkornkekse oder ein Stück Knäckebrot, das am Nachtkästchen bereitliegt, dazu eine Tasse Tee – in Ruhe kauen und danach langsam aufstehen.

Tagsüber ist es empfehlenswert, mehrere dafür kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Wenn keine Zeit zum Essen ist, können auch Zitronen- oder Ingwerbonbons eine Alternative sein. Oder auch ein frischer Duft – ein Fläschchen ätherisches Öl in die Handtasche packen (Zitrone, Mandarine, Pfefferminze) und kurz daran schnuppern!

Erschöpfung und Müdigkeit

Im ersten Trimester ist die verstärkt auftretende Müdigkeit vor allem auf die Hormonumstellung im Körper zurückzuführen. Der Körper arbeitet auf Hochtouren und verlangt seine Ruhe. Wann immer es möglich ist, gewähren Sie sie ihm!

Ein Nickerchen zwischendurch, langes Ausschlafen am Wochenende, der Nachmittag auf der Couch. Aber es darf auch mal ein gemütlicher Spaziergang an der frischen Luft sein, damit der Kreislauf intakt bleibt.

Diese Müdigkeit ist vollkommen normal und klingt meist nach dem dritten Monat wieder ab.

Tritt aber ungewohnt starke Müdigkeit erst nach dem vierten Monat auf, könnte auch ein Nährstoffmangel dahinterstecken. Besprechen Sie mit Ihrem Gynäkologen, ob er Ihnen eventuell eine Nahrungsergänzung empfiehlt.

„Essen für zwei“ wie man früher sagte, wird heute nicht mehr empfohlen. Außer Sie interpretieren es so, dass Sie doppelt so wertvolle Lebensmittel zu sich nehmen – also gerne doppelt so viel Obst und Gemüse! Achten Sie auch auf Ihren Flüssigkeitshaushalt, am besten eignen sich frisches Leitungswasser oder ungesüßte Tees.

Verstopfung

Wer schon vor der Schwangerschaft Beschwerden damit hatte, kann leider mit einer Verschlimmerung rechnen. Gründe dafür sind einerseits hormonell bedingt, die Wasserabsorption verändert sich, und andererseits auch durch die oft geringere körperliche Aktivität.

Abhilfe schafft ballaststoffreiche Ernährung, also wiederum viel Obst und Gemüse. Vorsicht vor Kleie & Co! Das kann zu einer Verschlechterung führen, wenn nicht wirklich ausreichend Wasser oder Tee dazu getrunken wird. Deshalb lieber erst mal in kleinen Mengen ausprobieren. Eine Variante wäre Dörrzwetschken über Nacht einzuweichen und am Morgen die entstandene Flüssigkeit auf nüchternen Magen zu trinken.

Dazu natürlich alle potentiell stopfenden Lebensmittel wie Weißmehlprodukte, Süßigkeiten, etc. vermeiden und ausreichende, mäßige Bewegung.

Krampfadern

Sie entstehen oft durch den erhöhten Druck in den Gefäßen und verschwinden normalerweise im Laufe des Wochenbettes wieder. Vorbeugend können Sie jedoch Stützstrümpfe tragen, geeignete Übungen machen und möglichst oft kleine Bewegungspausen einbauen, wenn Sie länger sitzen oder stehen müssen.

Gut tut es auch, die Beine zwischendurch hoch zu lagern oder sich kalt-warme Wechselduschen zu gönnen.

Sodbrennen

Sodbrennen kommt meist erst gegen Ende der Schwangerschaft verstärkt vor. Die Hormone haben sich umgestellt und bewirken unter anderem, dass der Verschlussmuskel des Magens sich lockert, wodurch der (saure!) Mageninhalt ein Stück Richtung Speise-röhre zurückfließen kann. Außerdem drückt die mittlerweile sehr groß gewordene Gebär-mutter nach oben.

Als altes Hausmittel gegen Übelkeit gelten ein paar Mandeln, die zwischendurch gründlich gekaut werden. Die Mandeln sollten aber ungesalzen und nicht geröstet sein. Stark geröstete Produkte können Sodbrennen eher begünstigen.

Wie schon bei der Übelkeit gilt auch hier: lieber mehrere kleine Mahlzeiten als drei -große. Dabei jeden Biss ausgiebig kauen und langsam essen. Tritt das Sodbrennen hauptsächlich in der Nacht auf, empfiehlt es sich, die letzte Mahlzeit nicht zu spät einzunehmen. Beim Schlafen mit einem Polster den Oberkörper etwas erhöht betten, sodass der Rückfluss aus dem Magen in Richtung Speiseröhre erschwert wird.

Bei allen Beschwerden gilt: Sobald Sie unsicher sind, ob „das“ so noch normal ist – fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme. Lieber einmal zu viel!

Alles Gute für Ihre Schwangerschaft!

Autorin: Vera Rosenauer